Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
Rollstuhlgerechte Einrichtung
Der Eintritt ist frei.
Der Maler Gerhard Meyerratken wurde 1937 in Löningen im Oldenburger Münsterland geboren.
Nach einer ersten längeren Reise nach Asien begann er 1962 seine Ausbildung zum Bildhauer an der Werkkunstschule Münster, die er 1965 abschloss. Auch sein weiterer Lebensweg wurde durchgehend von längeren Weltreisen geprägt. So kam er vor einem Studienaufenthalt in Antwerpen im Jahr 1964 nach Südamerika und im Anschluss der Ausbildung an der Kunstakademie in Berlin von 1969 bis 1971 in die Südsee, ein von ihm immer wieder angesteuertes Ziel.
Mehr als 7 Jahre hat Gerhard Meyerratken auf diesen Touren von den 1970er bis zu den 1990er Jahren im außereuropäischen Ausland verbracht, neugierig auf deren Kulturen, Lebensbedingungen und Natur. Das Reisen war zu seiner Lebensform geworden, trampend, mit Bus und Zug, Schiff und Flugzeug, zwischenzeitlich Geld für das nächste Ticket verdienend.
Das Stadtmuseum zeigt in der aktuellen Ausstellung 80 seiner Aquarelle aus den verschiedensten Regionen aller Kontinente. Ihr Thema ist die Faszination des Lichtes. „Farbauszüge“ nannte er diese Bilder: „Im Wesentlichen geht es mir (eigentlich um die Farbauszüge) um das Festhalten flüchtiger Strukturen und Formen wie Architektur, Mensch, Wolkenbildungen, der Flora und Fauna - und um das Vermögen, Farbtöne in kürzester Zeit genau bestimmen zu können.“
In einem zweiten Teil der Ausstellung werden 10 großformatige Gemälde des Künstlers präsentiert.
Nach dem „Wirtschaftswunder“ wurde hierzulande Konsum zum Lebensinhalt, die Haushalte wurden überschüttet mit Werbung: Eine Bilderflut, auf die Gerhard Meyerratken künstlerisch-kritisch reagierte. Er recycelte Kaufhauskataloge, übermalte deren Motive, verfremdete sie.
Möglichst realistisch dargestellten Katalogangeboten werden mit Pinselstrichen andere Inhalte gegenübergestellt. So entsteht ein Spannungsfeld, von dem Ironie ausgeht. Dem Betrachter wird durch diese sogenannten „Recyclingbilder“ ein Spiegel der Zeit vorgehalten.
Immer wieder experimentierte Gerhard Meyerratken und suchte neue Formen künstlerischen Ausdrucks. Die Idee seiner Recyclingbilder entwickelte er weiter mit den später entstandenen Collagen – nun statt des Pinsels die Schere nutzend, alltägliches Werbematerial bearbeitend. Bildausschnitte sind hier zunächst im kleinen Format komponiert, dann auf großformatige Leinwände gebracht. Bildnerischer Reiz liegt, zum Nachdenken anregend, in der Gestaltung: Ein Palindrom gibt Rätsel auf, man kann es vorwärts und rückwärts lesen.