Stadt Münster: Homepage des Stadtmuseums
Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
Rollstuhlgerechte Einrichtung
Der Eintritt ist frei.
Ohne Zweifel ist der Prinzipalmarkt die bekannteste und bedeutendste Straße Münsters. Er ist einer der Hauptanziehungspunkte für die allermeisten Touristen, und für die einheimische Bevölkerung stellt er ein Synonym für Münster und das öffentliche Leben dar. In der aktuellen Sonderausstellung des Stadtmuseums Münster „Der Prinzipalmarkt in Münster – Fotos 1857 bis 1958“ zeigen über achtzig Fotografien historische und politische Ereignisse oder Begebenheiten, die sich auf diesem zentralen Ort der Stadtgeschichte abgespielt haben.
Die früheste bekannte Fotografie des Prinzipalmarkts aus dem Jahr 1857 stammt von dem münsterischen Fotopionier Friedrich Hundt. Mit ihr beginnt die aktuelle Sonderausstellung zu Münsters Guter Stube. Der Prinzipalmarkt war immer Versammlungsort der Bürger. Hohe Gäste der Stadt werden bis heute hier willkommen geheißen. Als ein Beispiel hierfür werden in der Ausstellung die Kaisertage im Jahr 1907 gezeigt. Die Feierlichkeiten anlässlich des Besuchs von Kaiser Wilhelm II. in Münster vom 29. August bis zum 1. September übertrafen alles, was man in Münster bislang erlebt hatte. Mit enormem Aufwand und hohen Kosten wurde die Stadt feierlich geschmückt, um den Kaiser gebührend zu empfangen.
Schon bald nach der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler organisierten am 29. März 1933 die Nationalsozialisten in Münster einen ersten Boykott von Geschäften jüdischer Inhaber. Seit 1943 mehrten sich die Bombenangriffe und zerstörten weite Teile des Prinzipalmarkts. Nach seiner nahezu vollständigen Vernichtung im Zweiten Weltkrieg entschied man sich beim Wiederaufbau für die Wiedergewinnung eines einheitlichen Straßenbilds. Doch schon vor dem Wiederaufbau war der Prinzipalmarkt Schauplatz wichtiger Begebenheiten. Am 24. Oktober 1948 fanden in Münster die Feierlichkeiten zum 300-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens statt. Angesichts der Zerstörung und der wirtschaftlichen Not waren Organisation und Durchführung dieser Feier eine bewundernswerte Meisterleistung.
Die heutige Wirkung des Prinzipalmarkts beruht auf dieser einheitlichen Gestaltung mit Giebelhäusern und Arkadengängen, die den Eindruck jahrhundertealter gewachsener Baustruktur hervorruft. Doch sicher ist nicht allen Gästen und Einheimischen bewusst, dass der heutige Prinzipalmarkt eine Schöpfung des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg ist.
Zur Ausstellung ist ein Buch mit ausführlichen Bilderläuterungen erschienen.