Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
Rollstuhlgerechte Einrichtung
Der Eintritt ist frei.
Das Stadtmuseum Münster zeigt in der Ausstellung "Das unbekannte Münster – Fotos von 1950 bis 1965" Aufnahmen abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten. Heute weitgehend unbekannte Ansichten halten Zerstörung, Wiederaufbau und das neu entstehende Münster fest. Bislang unveröffentlichte Fotos privater Leihgeberinnen und Leihgeber ergänzen die Aufnahmen des Pressefotografen Willi Hänscheid aus dem Archiv des Stadtmuseums, die die Grundlage der Fotoausstellung bilden.
Bei Sichtung der Fotosammlung Hänscheid, der jahrzehntelang das münstersche Tagesgeschehen fotodokumentarisch festhielt, fielen immer wieder Bilder auf, die schwer zu identifizieren waren. Aus den mehreren hunderttausend Fotos wurden rund 140 solcher Motive für die Ausstellung ausgewählt. Aktuelle Vergleichsansichten machen die Präsentation besonders spannend: Viele Gebäude und Straßenzüge aus den Jahren des Wiederaufbaus haben heute ein völlig anderes Aussehen.
Nie waren die Veränderungen im Stadtbild Münsters so umfangreich und tiefgreifend wie durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. 1945 war die Innenstadt Münsters fast vollständig zerstört. Wenn auch der Prinzipalmarkt erstaunlich schnell wieder aufgebaut war, gab es in den 1950er Jahren auch im Zentrum noch viele Baustellen und zahlreiche große Lücken im Stadtbild; neben Kriegsruinen wurden Neubauten errichtet. Die Ausstellung präsentiert nicht nur Aufnahmen aus der Innenstadt, sondern auch Fotos, die außerhalb des Promenadenrings gemacht wurden. Unübliche Bildmotive von Trümmergrundstücken, Hinterhöfen oder Baracken zeigen Münster jenseits des schon wieder aufgebauten Prinzipalmarktes.
In den 1960er Jahren entstanden in den damaligen Randgebieten der Stadt ganze Siedlungen wie die Aaseestadt oder fast ganz neue Stadtteile wie Coerde. Die Gebäude standen der Not der Zeit gehorchend meist unter dem Gebot der Einfachheit und Zweckmäßigkeit. Was damals begehrter moderner Wohnraum war, erscheint heute oft einförmig und trist.
Das größte Problem bestand darin, Standort und Blickrichtung des Fotografen zu erschließen. Manchmal halfen Kirchtürme oder markante Gebäude bei der genauen Lokalisierung. Auch historische Pläne, Luftbilder und Karten des Vermessungs- und Katasteramts der 1950er und 1960er Jahre, Adressbücher oder die Tageszeitungen dienten als Hilfsmittel. Hin und wieder gab der überlieferte Wohnort des Fotografen vage Hinweise. Oder die ersten Bewohner der neu errichteten Wohngebäude dokumentierten die Entstehung ihrer Häuser und auf diese Weise auch die Veränderung der jeweiligen Umgebung.
Zur Ausstellung ist ein Bildband zum Preis von 9,80 Euro erschienen, der im Museumsshop erhältlich ist. Zusätzlich zur Ausstellung hat das Stadtmuseum Münster den kaum bekannten Bildstadtplan Münsters aus dem Jahr 1952 neu aufgelegt, der Zerstörung und Wiederaufbau zu diesem Zeitpunkt dokumentiert. Der Plan ist exklusiv im Museumsshop zum Preis von 15 Euro erhältlich.