Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
Rollstuhlgerechte Einrichtung
Der Eintritt ist frei.
"Das kommt einer kleinen Sensation gleich", zeigt sich Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé begeistert, zwei verschollen geglaubte Kunstwerke neu in der Sonderausstellung "Herrin ihrer Kunst" präsentieren zu dürfen. Intensiv hatte das Stadtmuseum im Vorfeld seiner Ausstellung über Deutschlands berühmteste Bildhauerin des 19. Jahrhunderts recherchiert. Jetzt dieser "handfeste" Erfolg. Barbara Rommé: "Beide Objekte stammen aus jenem Teil der Familie, mit dem Elisabet Ney bis zu ihrem Tod in Verbindung stand". Als das westfälische Ausnahmetalent 1907 in der Wahlheimat Austin/Texas stirbt, richtet Ehemann Edmund Montgomery bewegende Zeilen an die Familie in Deutschland. Zugleich kündigt er einige Andenken an.
"Dazu zählt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Reliefbildnis eines Knaben", so Dr. Rommé. Dank der Zustimmung der Leihgeber darf dieses Medaillon zusammen mit dem wieder entdeckten Kruzifix von Vater Ney ab sofort in der Ney-Retrospektive im Stadtmuseum der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Das Holzkreuz von Johann Adam Ney ist einem bereits ausgestellten Werk sehr ähnlich. Lediglich die etwas stärker aufgetragene Lasur lässt die Konturen weniger markant hervortreten. "Die fast identische Ausführung zeugt vom hohen technischen Können des willensstarken Steinmetzen, der in vielerlei Hinsicht Vorbild für die Tochter war", unterstreicht die Museumsleiterin.
Das Medaillon aus den Händen von Elisabet Ney entstand 1899. Es zeigt im Profil den "Knaben aus Fredricksburg“, einen 10 bis 12 Jahre alten Jungen aus einer befreundeten texanischen Familie. Die einzige bislang bekannte Ausführung der Knabenplakette wird im Elisabet Ney-Museum in Austin aufbewahrt; die Marmorausführung ist auf 1903 datiert. Zu sehen ist ein Knabe mit ebenmäßigen Gesichtszügen und schlichtem Kurzharrschnitt, umrahmt von nur angedeutet herausgearbeiteten Ranken. Die deutlich gezogenen Augenbrauen und ein leicht geöffneter Mund lassen den Jungen in sich gekehrt erscheinen. Ein leicht fragender, erstaunter Blick deutet indes zugleich eine gewisse Kindlichkeit an.