Evakuierung
Personen
Seit 1940 und verstärkt seit der Bombenoffensive im Sommer 1941 liefen Bemühungen der NSDAP, Teile der Bevölkerung sowie wichtige Kulturgüter zum Schutz vor den Angriffen zu evakuieren. Weitere Maßnahmen zur Kinderlandverschickung, die ganze Familien auseinander riss, setzten ein. Evakuiert wurden Kinder, Frauen mit Kleinkindern sowie Ältere und Kranke. Für Bombengeschädigte suchten kommunale und regionale Verwaltungen Quartiere im ruhigeren Umland der Stadt. Viele Münsteraner flohen auf eigene Faust jeden Abend aus der Stadt, um sich vor den Bomben in Sicherheit zu bringen. Fachkräfte aus der Wirtschaft oder Kräfte, die Instandsetzungs- und Aufräumungsarbeiten durchführen sollten, mussten in der Nähe der Stadt bleiben.
Eintrag in der Chronik vom 8. Juli 1941:
"Flüchtende Münsteraner auf dem Hauptbahnhof am Nachmittag des 8.7.41."
Eintrag in der Chronik vom 10. Juli 1941:
"Am 10.7. nachm. gegen 17 Uhr vor dem Roland-Kino gegenüber Hauptbahnhof Männer, die dem Andrang der Flüchtlinge vor dem Bahnhof zusehen. Im Hintergrund ein fremder Autobus, der Flüchtlinge abfährt."
Eintrag in der Chronik vom 10. Juli 1941:
"Eine aus Münster abmarschierende Gruppe gegenüber dem 'Alten Krug' an der Weselerstraße am 10.7. vorm. 12 Uhr"
Ausgebombte Münsteraner schlafen bei Telgte im Freien.
Eintrag in der Chronik vom 11. Juli 1941:
"Im Walde gleich jenseits Telgte, nahe der Ems. Ein Bild von vielen Tausend ähnlichen Bildern aus den Tagen vom 7. bis 12. Juli. Eine Familie, die ich mit dem Fotoapparat noch im Schlaf um 5 Uhr morgens überrascht habe. Alles schläft noch im Heidekraut des Waldrandes."
Eintrag in der Chronik vom 11. Juli 1941:
"Flüchtlinge, die in der Morgenfrühe um 6 Uhr am 11.7. von Havixbeck nach Münster zurückkehren."
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