Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Bomben

Alarm

Mit sich verschärfenden Kriegsverlauf prägte das ständige Pendeln zwischen Wohnungen und Luftschutzkellern den Alltag der Menschen. Sie mussten ständig gerüstet sein für den Gang in die Keller und Bunker.

Eintrag in der Chronik Januar 1943:

"Fast jeden zweiten Abend gibt es Anfang des Jahres für wenigstens eine Stunde Alarm und ein wenig Schießerei. Solange nicht geschossen wird sitzen die Familien mit ihren Kindern daheim in den Mänteln, die Koffer griffbereit in der Nähe, um mit Beginn der Schießerei sofort die nächsten Keller aufzusuchen. Die Kinder müssen während dieser Wartezeit Schularbeiten machen. Lieber spielen sie Mühle, Dame oder Schach, wie die beiden Kinder aus dem Aegidiiviertel."


Aegidiistraße während eines Fliegeralarms

Eintrag in der Chronik vom 20. Januar 1943:

"Schnell, schnell Fräulein, kommen Sie mal schnell her! Da oben über Bigalke können Sie unter den weißen Wolken den feindlichen Bomber ganz deutlich erkennen. Sehen Sie da will das verdammte Aas wohl gerade in die Wolken hineinverschwinden. - Rechts an der Ecke wird todsicher geflüstert: Sehen Sie doch mal den Herrn da. Der fotografiert bei Alarm. Da stimmt was nicht. Wo mag der nächste Schutzmann sein? - Am Schluß des Alarms sprechen zwei Polizeibeamte bei mir höflich in der Wohnung vor. Der eine ist der Wachtmeister Grothaus vom Oberkommando der Schutzpolizei."


Eintrag in der Chronik Juni 1943:

"Am 27.7. gegen 10 Uhr stört Vollalarm die Einsatzarbeiten. Die auf den Dächern beschäftigten Soldaten haben Befehl, sofort im Eiltempo die nächsten Luftschutzkeller aufzusuchen. Die vorbeimarschierenden Schuljungen aber sagen: Wir gehen noch lange nicht in den Keller."


Eintrag in der Chronik Juni 1943:

Blick auf eine große Gruppe von Menschen, die die Splittergräben an der Promenade nach der Entwarnung vom Bombenalarm verlassen und zurück in die Stadt gehen. "Sobald die Entwarnung kommt, leeren sich die Splittergräben und die Luftschutzkeller mit großer Beschleunigung, und alle Straßen bieten dann wie immer ein Bild lebhaftesten Verkehrs."


Die menschenleere Aegidiistraße während eines Fliegeralarms

Eintrag in der Chronik Juli 1943:

"Wieder einmal am Vormittag Alarm in Münsters Straßen. Wenn der Alarm beginnt werden die Straßen zunächst schnell leer. Besonders wenn gleich danach das Brummen feindlicher Motore herannaht."


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