Evakuierung
Kinderlandverschickung
Mit Beginn der verschärften Luftoffensive der Alliierten gegen deutsche Städte im Frühjahr 1943 begann die zweite Phase der Erweiterten Kinderlandverschickung, die zu großangelegten "Umquartierungen und Verschickungen" führte. Schüler aus Münster sahen ihrem Transport nach Oberbayern entgegen. Ab Sommer 1943 begann die Verlegung ganzer Schulen und Klassen nach Süddeutschland. Der erste geschlossene Transport einer Schule verließ Münster am 19. Juni 1943. Zur Vorbereitung fanden zahlreiche Versammlungen in den betreffenden Schulen statt.
Eintrag in der Chronik Junl 1943:
"Wie hier in der Lambertischule, so sind in dieser Woche in allen münsterschen Schulen Elternbesprechungen von der Partei und den Schulleitern wegen der Verschickung der münsterschen Schulen nach Oberbayern einberufen."
Große Gruppe von Kindern und Eltern mit Gepäck auf dem Weg zum Hauptbahnhof.
Eintrag in der Chronik vom 19. Juli 1943:
Hauptbahnhof; im Vordergrund die zwei Kinder und die Ehefrau von Dr. Wiemers "Am Osteingang des Hauptbahnhofes versammeln sich schulweise die Jungen und Mädel, für die heute der Transport-Zug losfährt."
Eintrag in der Chronik Juli 1943:
"Wieder rollt ein Evakuierungszug aus Münster heraus und die Zurückbleibenden wünschen einander unter frohem Winken, daß sie sich alle gesund nach einem halben Jahr wiedersehen möchten."
Versammlung auf dem Schulhof des Paulinums
Eintrag in der Chronik vom 2. August 1943:
"Die Abtransporte der münsterschen Schulen nach Oberbayern nehmen bis zum 15. August ihren Fortgang. Achtung! - Dem stellvertretenden Direktor werden 300 Schüler des Paulinums und des Schillergymnasiums als angetreten gemeldet. Dann folgt eine Ansprache des stellvertretenden Direktors, in der er mitteilt, dass der Rektor bereits zur Sicherung der Quartiere nach Tegernsee vorgefahren sei, und in der er die Jungen ermahnt, brav und fleißig zu sein und münstersche Tradition und Kameradschaft in dieser ernsten Zeit hochzuhalten."
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