Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Kriegschronik - Münster im Zweiten Weltkrieg

Bomben

Soforthilfe

Eintrag in der Chronik Januar 1944:

"Fast sollte man meinen, die Aufnahme in der Ludgeristraße ist morgens um 6 Uhr gemacht. Nein, sie ist am Werktagmorgen gegen 10 Uhr erfolgt. Badekarren von der Nordseeküste sieht man jetzt sehr häufig in der Stadt. Sie haben eine kriegswichtige Aufgabe gefunden und sind jetzt zu Baubuden für Räumungskommandos avanciert, die zwischen den zerstörten Städten hin und hergeworfen werden."


Eintrag in der Chronik Februar 1944:

"An der Stelle der Schützenstraße, an der die Krumme Straße 'in den Hals' mündet, treffe ich ein halbes Dutzend von Männern, die in der einsamen Stadt mit Hacke und Spaten fleißig bei der Aufräumungsarbeit sind."


Bombenschäden in der Aegidiistraße. Das Haus, Aegidiistraße 60, war das Wohnhaus von Franz Wiemers und seiner Familie.

Eintrag in der Chronik März 1944:

"Auch der städtische Angestellte, der die Wasserleitungsarbeiten unter sich hat, sagt: Sie glauben nicht, was das für eine große Last ist, jetzt in Münster arbeiten zu müssen, weil man kein Vorankommen in der Arbeit sieht. Er glaube, daß die Aegidiistraße jetzt wohl schon zum zehnten Male wieder aufgerissen würde."


Eintrag in der Chronik April 1944:

"Und wie gewaltig sind die Schuttberge auf den Neuplatz in der Zwischenzeit gewachsen. Zum erstenmal sehe ich, daß arme Frauen am Fuße der Schuttberge dabei sind, sich Kohlen und Holz aus dem Schutt herauszusuchen."


Eintrag in der Chronik April 1944:

"Als ich in den letzten Tagen des Aprils durch die Ludgeristraße komme, werden gerade zwei Häuser von der Teno [Technische Nothilfe] niedergerissen."


Bei der Trümmerräumung fehlten die Arbeitskräfte. Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene mussten diese schweren Arbeiten ausführen.

Eintrag in der Chronik April und Mai 1944:

"Italienische Kriegegefangene fahren aus dem Dom die Schuttberge heraus."


Eintrag in der Chronik Juni 1944:

"Verläßt man den Innenhof des Borromäums, so hat man den Blick in die mit Trümmern angefüllte Gasse zwischen der Post und dem Landesmuseum in der Richtung auf den Dom. Die aufräumenden Frauen mit ihren Eimern sind ein Zeichen dafür, daß die Post gegenwärtig dabei ist, auch in dem stehengebliebenen Rest des Postgebäudes einen Teil des Postbetriebes wieder in Gang zu bringen."


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