Kriegsende
Einnahme Münsters
Einnahme Münsters durch britische und amerikanische Verbände im April 1945
"Mit Fanatismus in den Kampf!" titelte die Westfälische Tageszeitung noch am 31. März 1945. Die Kampfparole war von der Realität bereits eingeholt worden. Amerikanische und britische Truppen standen tief im Münsterland. Die Endphase des Krieges war längst eingeleitet. Die Panzer der 17. US-Airborne-Division rückten von Mecklenbeck über Roxel auf Nienberge heran. Am 1. April gelangten auch Nienberge und Hiltrup in alliierte Hand.
Am Abend des 2. April 1945, Ostermontag, endete mit dem Einzug amerikanischer und britischer Panzertruppen und Fallschirmjäger der Zweite Weltkrieg für Münster.
Die britisch-amerikanischen Verbände, die Münster von mehreren Seiten aus besetzten, fanden die Altstadt wie ausgestorben vor. Sie mussten sich mühsam einen Pfad durch die Trümmer bahnen. Der Schutt türmte sich meterhoch. Die Stadt glich nicht nur einer Trümmerwüste, sie war auch fast vollständig entvölkert.
Frau C. D., geboren 1917:
..."Kurz vor Ostern - da waren die Truppen schon zwischen Altenberge und Nienberge - da wussten man schon, jetzt sind es höchstens noch ein, zwei Tage. Zu Ostern war es dann soweit. Da kamen die Panzer direkt auf die Stadt zu. Sie fuhren hinter dem Haus her und haben alles, was draußen war, sofort beschossen. Mein Vater hat schnell die Fahnenstange genommen, Betttuch dran, weiße Fahne raus, damit das Haus nicht beschossen wurde."
Luftaufnahme vom Prinzipalmarkt im April 1945
Nach der Einnahme Münsters herrschte Chaos und Verunsicherung. Amerikanische Fallschirmjäger durchsuchten Häuser und Wohnungen nach deutschen Soldaten. Viele Häuser gingen dabei noch in Flammen auf. Plünderungen, auch seitens der Deutschen, Überfälle und Racheakte ehemaliger Zwangsarbeiter versetzten die verbliebene Bevölkerung in Angst und Schrecken. Erst nach sieben Tagen, am 9. April, konnte wieder eine Polizeigruppe aufgestellt werden, so dass allmählich Ruhe einkehrte.
Chronik Paulheinz Wantzen, 4. April 1945:
"Alle Leute haben eine furchtbare Angst vor den Gewalttätigkeiten der in immer größerer Zahl hierher zurückflutenden ausländischen Elemente, gegen die man sich ohne Waffen nicht wehren kann, zumal sie vermutlich jede Unterstützung der Alliierten haben. Ferner zerbricht man sich den Kopf, was nun werden soll."
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