Versorgung
Mangel
Eintrag in der Chronik vom 12. April 1941:
"Trübes Wetter auch am Samstag vor Ostern. Frau Müller, haben Sie gehört, bei Krukenkamp soll es wieder Apfelsinen geben. - Schon bildet sich eine dichte Gruppe von Frauen vor dem Geschäftslokal."
Der Versorgungsmangel bezog sich auch auf Brennmaterial, daher kam es großflächig zu Abholzungen.
Eintrag in der Chronik vom 23. März 1941:
"Die Münsteraner werden betrübt sein, wenn sie später sehen, wie im Kriege die Gasselstiege abgeholzt ist. Ein vorbeikommender beim Bauer beschäftigter Franzose sagt: Bauern brauchen Holz. Im Winter war wenig Kohle."
Viele Artikel des täglichen Gebrauchs bekam man schon seit 1939 nur mit Lebensmittelmarken.
Eintrag in der Chronik April 1941:
"So sieht die neue Brotkarte für Zone II (Westfalen, Rheinland usw.) aus."
Schon zu Beginn des Krieges wurden private Kraftfahrzeuge für die militärische Nutzung einzogen, was zu erheblichen Transportproblemen führte.
Eintrag in der Chronik April 1941:
"Dabei kann man die sonderbarsten Vehikel beobachten. Alles was noch Räder hat, wird heute zur Arbeit angespannt."
Eintrag in der Chronik Juni 1941:
"So sieht es jetzt fast jeden Morgen und Nachmittag vor dem Zigarrengeschäft von Engelkamp aus."
Eintrag in der Chronik Juni 1941:
"Bei Lördemann in der Telgter-Straße stehen die Frauen in Schlangen an. - Es hat sich allgemein rundgesprochen, daß der Schnaps knapp wird."
Eintrag in der Chronik vom 1. August 1941:
"Jeden Tag, wie auch heute am 1. August sind viele Münsterländer unterwegs um Münster zu besuchen. Sie staunen über die sonderbaren Fenster am Bahnhofsgebäude. Sie staunen, daß schon die Autos wieder fahren können und schleppen Pakete mit sich mit Obst und Gemüse für münstersche Verwandte."
Da große Teile der Bevölkerung im Laufe des Krieges nach Nah und Fern evakuiert wurden, entspannte bzw. verschlechterte sich die Versorgungslage in Münster zeitweise wieder.
Eintrag in der Chronik von 02. August 1941:
"Was man vier Wochen nicht sah, sieht man jetzt wieder nachdem Münsters Bewohnerzahl wieder gestiegen ist. Anstehende Frauen vor dem Gemüseladen, die auf Blumenkohl und Obst warten."
Eintrag in der Chronik September 1941:
"Einzelne Geschäfte, darunter auch das Möbelgeschäft auf dem Alten Steinweg haben in ihren Schaukästen Plakate ausgehängt auf denen sie als Verkaufsstelle für Totalbeschädigte bezeichnet sind. Andere brauchen gegenwärtig gar nicht versuchen, dort Einkäufe zu tätigen. Auch keine Brautleute, die ihre Möbel einkaufen möchten."
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