Stadt Münster: Die Ausgrabungen auf dem Parkplatz an der Stubengasse 1997 bis 1999

Zwischen Clemenskirche und Klarissenkloster

Die Ausgrabungen auf dem Parkplatz an der Stubengasse 1997 bis 1999

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Klarissenkloster und Clemenshospital

Großbauten verändern ein Stadtquartier

Stephan Winkler

Die Kirche der Klarissen

Auf den historischen Fotos der Klarissenkirche sind die nachträglich eingezogenen Geschossböden durch die Fensteröffnungen gut zu erkennen. Die Chorfenster waren vollständig zugemauert. Der Dachstuhl über dem Chor sieht ein wenig schief aus, es handelt sich dabei wohl um die Reparatur eines partiellen Einsturzes im Jahr 1652.

Gleich zu Beginn der Grabungskampagne von 1999 wurden die Kirche und ein Teil der anschließenden Klostergebäude freigelegt. Die Kirche war nord-west-südost gerichtet, sie besaß einen polygonalen Chor und war außen 11,60 m breit und 25,40 m lang. Im Inneren fanden sich die Rippen der Deckeneinwölbung und die Maßwerke der Kirchenfenster wieder. Sie waren bei den Umbauarbeiten 1824 herausgeschlagen und für Fundamentierungen von Zwischenwänden genutzt worden.

Der Rekonstruktionsvorschlag (A. Pohlmann und St. Winkler) zeigt die ursprüngliche Ausstattung der Kirche. Sie besaß neben dem Altar im Chor jeweils einen Seitenaltar an der nördlichen und südlichen Langhauswand. Gegenüber war sie mit einer Nonnenempore im Westen ausgestattet, die wohl über das erste Geschoss des Klostertraktes zugänglich war, der sich im Norden unmittelbar an den Kirchbau anschloss. Der Fußboden der Kirche konnte nirgends entdeckt werden. Er muss daher ursprünglich höher gelegen haben als die heutige Parkplatzoberfläche.

Foto: Klarissenkirche

Graphik: www.MASSWERKE.de
Rekonstruktion: www.MASSWERKE.de (nach Entwurf A. Pohlmann/ St. Winkler)
Foto: Die Klarissenkirche, Archiv der Clemensschwestern


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