Stadt Münster: Die Ausgrabungen auf dem Parkplatz an der Stubengasse 1997 bis 1999

Zwischen Clemenskirche und Klarissenkloster

Die Ausgrabungen auf dem Parkplatz an der Stubengasse 1997 bis 1999

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Klarissenkloster und Clemenshospital

Großbauten verändern ein Stadtquartier

Stephan Winkler

Das vergrabene Haus

Im Querverband wurde das Gebäude durch Kopfbänder zwischen Traufwandständern und den Dachbalken ausgesteift. Die lichte Höhe (Oberkante Fußboden - Unterkante Dachbalken) betrug etwa 2,65 m. Ein Giebelständer zeigt zusätzliche Zapflöcher in Firstrichtung, was auf eine Raumabtrennung oder Zweischiffigkeit hinweist. Belichtet wurde das Gebäude durch zwei- oder dreibahnige Holzfenster an der Traufwand. Diese waren unten mit Holzläden und oben mit einer Festverglasung versehen.

Vom Dachwerk sind weder Sparren noch Kehlbalken erhalten. Ein Bohrloch auf der Oberseite am Ende des Dachbalkens belegt, dass die Sparren nicht auf eine Sparrenschwelle, sondern direkt auf die Dachbalken gesetzt wurden. Die so im gebundenen System aufgeschlagenen Sparren besaßen also mit etwa 1,50 m den gleichen Abstand wie die Wandständer. Bei diesem Sparrenabstand ist mit einer harten Dachdeckung zu rechnen.

Die Seiten eines Wandständers sowie die Innenseite eines Riegels zeigen eindeutig einen grauen Farbanstrich. Obwohl die restlichen Innenseiten der Holzspolien aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustandes keinen so eindeutigen Befund aufweisen, muss von einer grauen, vermutlich auch über die Ausfachungen gehenden Farbfassung ausgegangen werden.

Graphik: Das vergrabene Haus

Rekonstruktion: www.MASSWERKE.de (nach Entwurf P. Barthold)


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