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Das Gasthaus lag an der Ecke Hörsterstraße (69) / Herrenstraße (68) rechts
der Martinikirche (3). Auf der rechten Seite der Herrenstraße ist außerdem das Armenhaus
zur Westen zu sehen (das neunte Haus in spitzem Winkel zur Straße).
Arme Reisende und Pilger fanden schon vor 1150 Unterkunft und Verpflegung im Magdalenenhospital.
Hier wurden aber bald Dauerplätze für bedürftige Bürgerinnen und Bürger
geschaffen, so dass eine neue Unterbringungsmöglichkeit für Durchreisende nötig
wurde. Der erste Beleg für die Existenz des Gasthauses findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1398.
Das Gasthaus hatte ursprünglich die Aufgabe, durchreisende
Fremde - etwa Pilgerinnen und Pilger - für kurze Zeit zu beherbergen. Aus den wenigen vorhandenen
Bruchstücken der Überlieferung zeigt sich aber, dass im Gasthaus auch kranke und
verletzte Personen Aufnahme fanden. So hielt sich beispielsweise 1567 ein verletzter Junge im
Gasthaus auf, der ärztlich versorgt werden musste, und 1574 brachte eine
Niederländerin dort ihr Kind zur Welt. Das Gasthaus wurde später von der
Hörster- zur Neubrückenstraße verlegt und im 18. Jahrhundert in ein
"Irrenhaus" umgewandelt.
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