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Frauen, Männer, Kinder |
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Arme Frauen: Armenhaus zum Busch Arme Männer: Zwölfmännerhäuser Arme Frauen und Männer: Armenhaus Jüdefeld Arme Kinder: Waisenhaus
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Arme Frauen: Armenhaus zum Busch
Neben dem Armenhaus zum Busch beherbergten zwölf weitere Häuser ausschließlich weibliche Arme: Armenhaus zur Aa (33 Frauen), Bischoping (8), Grotegese (5), Kohaus (5), Ludgeri-Kirchspielsgademe (4), Aegidii-Propsteiarmenhaus (2), Speckpfründe Ludgeri (12), Prussen (12), Warendorf (7), Wegesende (13), Wibbeke (5), Zurwesten (18) |
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Arme Männer: Zwölfmännerhäuser
Wie der Name zum Ausdruck bringt, boten sie jeweils zwölf Männern Platz. Die Aufnahme war allerdings einem speziellen Kreis von Personen vorbehalten. Das Haus im Kirchspiel Überwasser beherbergte bis zu zwölf alte Diener der Domherren. Das Zwölfmännerhaus Ludgeri bot zwölf alten Eigenhörigen der Höfe des Domkapitels (Gemeinschaft der Domherren) Unterkunft und Unterhalt. Das Domkapitel verfügte mit diesen beiden Häusern über eine Möglichkeit, seine Bediensteten im Alter zu versorgen. 1819 wurde das Haus in Überwasser erweitert und mit dem Zwölfmännerhaus Ludgeri zusammengelegt. Neben den beiden Zwölfmännerhäusern gab es noch eine weitere Institution, die ausschließlich Männer aufnahm. Im Jahre 1590 hinterließ der Scherenschleifer Herman Zumbrock sein Haus im Kirchspiel Ludgeri als Armenhaus für drei alte Männer. Seine Testamentsvollstrecker eröffneten das Armenhaus vermutlich 1593 nach dem Tod der Witwe Zumbrocks. |
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Arme Frauen und Männer: Armenhaus Jüdefeld
Schon bei der Planung und Errichtung der neuen Gebäude wurde daran gedacht, dass das Armenhaus sowohl Frauen als auch Männer aufnehmen sollte. Um die beiden Geschlechter getrennt unterbringen zu können, wurden zwei getrennte Gebäudeteile mit separaten Feuerstellen errichtet. Der zugehörige Hof, auf dem sich der Brunnen befand, wurde ebenfalls so eingerichtet, dass Frauen und Männer getrennt blieben. Die Verwaltung des Armenhauses ging 1805 auf die städtische Armenkommission über. In den Jahren 1810 bis 1894 wurde das Gebäude als Kaserne benutzt, später als Wohnhaus. Einrichtungen zur dauerhaften Beherbergung von Frauen und Männern waren das Antoniushospital (24 Plätze), das Magdalenenhospital (33) und die Armenhäuser Jüdefeld (21), Vendt (12) und Zurwieck (30) |
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Arme Kinder: Waisenhaus
Die aufgenommenen Waisen sollten von einem Ehepaar versorgt und betreut werden. Es war ihnen erlaubt, zu bestimmten Tageszeiten in der Stadt um Almosen zu bitten. Um ihnen den späteren Broterwerb durch Arbeit zu ermöglichen und "Bettlerkarrieren" zu vermeiden, sollten sie Unterricht im Lesen und Schreiben erhalten. Nachdem die Frauen aus dem dem Waisenhaus benachbarten Armenhaus Wegesende 1644 im Armenhaus zur Aa untergebracht worden waren, konnte das Waisenhaus durch die Übernahme des freigewordenen Gebäudes vergrößert werden. Nach 1800 ging die Verwaltung der von nun an auch als Bürgerwaisenhaus bezeichneten Institution auf die städtische Armenkommission über. 1886 zog das Bürgerwaisenhaus in die Schulstraße um. 1922 wurde es mit dem Waisenhaus St. Mauritz zusammengelegt, in dem auch die Unterbringung erfolgte.
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