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Kranke versorgen |
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Das Leprosorium Kinderhaus Die Elenden: Häuser für Pestkranke Das Clemenshospital
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Das Leprosorium Kinderhaus
Das Leprosorium Kinderhaus war eine Einrichtung zur Aufnahme und Pflege leprakranker münsterscher Bürgerinnen und Bürger. Es lag vier Kilometer außerhalb der Stadt an der Straße nach Greven. Sowohl die isolierte Lage des Hauses als auch diverse Vorschriften sollten gewährleisten, dass die Krankheit nicht auf Gesunde übertragen wurde. Das Leprosorium wird erstmals 1333 urkundlich erwähnt. Sein Gründungsdatum, vermutlich um 1330, ist nicht genau bekannt. Nur Leprose, die seit vier Jahren das münstersche Bürgerrecht besaßen, hatten einen Anspruch auf eine kostenlose Unterbringung. In Ausnahmefällen wurden nichtbürgerliche Leprakranke gegen die Zahlung einer Kaufsumme aufgenommen. Das Leprosorium Kinderhaus bot darüber hinaus umherziehenden Leprakranken vorübergehend Unterkunft. Die Beherbergung beschränkte sich in der Regel auf zwei Nächte. Die Hausordnung des Leprosoriums legte als Voraussetzung für die Vergabe einer "Pfründe" - des Rechts auf Versorgung - zwingend den positiven Befund der Lepraschau fest. Es wurde dabei nur das Gutachten der Kölner Leprosenmeister in Köln-Melaten oder später der medizinischen Fakultät der Kölner Universität anerkannt. Einem Mädchen, das nach Köln reisen musste, um den Verdacht auf Lepra prüfen zu lassen, wurde 1538 ein Zuschuss für die Reise gewährt. Nachdem die Kölner Ärzte ihre Lepra bestätigt hatten, wurde sie in Kinderhaus aufgenommen. Nach dem Rückgang der Lepra um 1650 wurde das Leprosorium 1671 zu einem Werkhaus für Bettelkinder umfunktioniert, das jedoch nach sehr kurzer Zeit wieder aufgegeben wurde. Bereits 1675 entstand dort eine Wollmanufaktur, die ebenfalls nur wenige Jahre wirtschaftete (bis 1682). Ab 1686 wurde die Einrichtung als bürgerliches Armenhaus weitergeführt. Das Gebäude steht noch heute und beherbergt im Sinne des Stiftungszwecks noch zwei ältere Personen. Die heutige "Stiftung Pfründnerhaus Kinderhaus" unterhält daneben altengerechte Wohnungen im Kirchhoffweg im Stadtteil Kinderhaus. |
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Die Elenden: Häuser für Pestkranke
Die Elenden waren zur Aufnahme pest- bzw. seuchenkranker Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt bestimmt, die aufgrund ihrer Lebenssituation niemanden in Münster hatten, der sie im Krankheitsfall versorgen konnte. Mägde, Knechte, Schüler und andere Personen ohne sozialen Rückhalt, die an der Pest oder anderen Seuchen erkrankt waren, wurden in den Elenden bis zum Tod oder zur Genesung beherbergt und verpflegt. In den Jahren, in denen keine Seuchen auftraten, lassen sich ebenfalls Patienten in den Elenden nachweisen. Behinderte und Kranke wurden aufgenommen, versorgt und ärztlich betreut. Zuständig für die Sorge um die Kranken war der "elender", der seine Aufgabe mit Hilfe seiner Ehefrau erfüllte. Sie sollten die Kranken nicht nur beköstigen, sondern ihnen auch geistlichen Trost spenden und dafür sorgen, dass die Sterbenden das heilige Sakrament der letzten Ölung erhielten. |
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Das Clemenshospital
Die Verpflegung und medizinische Betreuung der Kranken leisteten die Brüder vom Orden des heiligen Johannes (Barmherzige Brüder). Sie konnten allerdings keine umfassende Krankenfürsorge gewährleisten, da sie nur bestimmte Kranke zuließen. Zugang hatten nur Männer, da die Ordensregel den Brüdern die Aufnahme von Frauen verbot. Die Brüder akzeptierten jedoch nicht jeden kranken Mann, denn wer als ansteckend und unheilbar galt, wurde zurückgewiesen. Die Kapazität des Krankenhauses war darüber hinaus durch die Anzahl der Betten beschränkt. Die Kranken wurden in einem Krankensaal untergebracht, der über 17 Betten verfügte. Zusätzlich gab es zwei Zellen im Keller für "irre und wahnsinnige" Kranke. Das Krankenhaus verfügte außerdem über Wirtschaftsräume, ein Labor, eine Apotheke und einen Totenkeller. Arme Kranke wurden unentgeltlich behandelt und gepflegt, während andere ihren finanziellen Möglichkeiten entsprechend für die Leistungen bezahlten.
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