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Die Brücke — Das internationale Zentrum der Universität

Das Café der Brücke zur Mittagszeit (Foto: Ingrid Fisch) Die Hauptaufgabe der Brücke ist es, den Studierenden ausländischer Herkunft das Studieren und allgemein das Leben in Münster zu vereinfachen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, die Traditionen und die Sprache ihrer Kultur in Münster weiter zu pflegen.

Die Brücke hat ihren Sitz in der Wilmergasse 4. Seit 1977 leitet Joachim Sommer diese wichtige Einrichtung in Münster. Mit ihm sprach Daniel bereits im Rahmen seiner Facharbeit. Gemeinsam mit Annamika und Bilal stellt er die Einrichtung vor.

 

Historisches Foto der Brücke (Quelle: Brücke) Geschichte der Brücke
1946 wurden in mehreren Städten Deutschlands so genannte „Brücken“ oder auch „Reeducationcenter“ von den Siegermächten gegründet, um den Deutschen die Demokratie und die internationale Kultur nach den langen Jahren der NS-Diktatur und dem verlorenen Zweiten Weltkrieg wieder nahe zu bringen. Als die Engländer 1956 diese Einrichtungen abgaben, übernahm die Universität von Münster die hiesige „Brücke“ als ihr internationales Zentrum „und die Universität ist bis heute Träger der Brücke Münster“ (Joachim Sommer). Finanziell wird die Brücke aber nicht allein von der Universität getragen, sondern auch vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD).

Der Mittagstisch im Café der Brücke Die Brücke heute
Die Brücke ist ein sehr wichtiger Faktor der Integrationsarbeit in Münster, läuft doch eine Großzahl der interkulturellen Projekte über sie. Sie bietet vielen ausländischen Studierenden eine Art Ersatz ihrer Heimat, die sie aus verschiedenen Motiven verlassen haben. So hilft die Brücke nicht bloß in Studienfragen, sondern ist gleichzeitig mit dem „Café Couleur“ ein Treffpunkt. Dort finden sich auch Zeitungen aus verschiedenen Ländern (es gibt zurzeit eine arabische, eine persische und eine spanische Tageszeitung). Zudem kann man dem hauseigenen „Radio Couleur“ lauschen und traditionelle Feste von einigen der in Münsters Studiengemeinde vertretenen Kulturen (118 derzeit) besuchen, welche öffentlich und auch für interessierte Besucher zugänglich sind (wie beispielsweise das persische Neujahrsfest). Nicht zuletzt kann man sich in der Muttersprache mit Kommilitonen desselben Herkunftslandes unterhalten. Des Weiteren gibt es eine chinesische, eine koreanische und eine persische Bibliothek im Gebäude der Brücke, die einmal in der Woche frei zugänglich sind.

Das Brücketeam
"Die Brücke" in den 80er Jahren (Quelle: Brücke) Die Brücke hat eine wichtige beratende Rolle für die Studierenden. Die Mitarbeiter der Brücke sind zum Großteil studentische Hilfskräfte, die aus unterschiedlichen Ländern kommen. Somit gibt es für die Studierenden Kontaktpersonen bei der „Brücke“, zu denen sie mehr Vertrauen haben als zu „irgendeinem steifen deutschen Beamten“. So arbeiten derzeit nicht nur Deutsche, sondern auch Vertreter aus dem Iran, aus Bulgarien, der Elfenbeinküste und der Türkei, aus dem Libanon, Rumänien und Albanien sowie aus Griechenland, Chile und Palästina bei der „Brücke“. Insgesamt umfasst das Personal den Leiter der „Brücke“, Joachim Sommer, seine Sekretärin Karin Scheimann, den iranischen Koch, an den die Küche untervermietet wurde, zehn studentische Hilfskräfte und drei wissenschaftliche Hilfskräfte. Letztere sind für die Doktorandenbetreuung oder für „Alumni-International“ zuständig. Die Alumniabteilung betreut die ehemaligen Studierenden, die inzwischen wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind, aber den Kontakt mit der „Brücke“ pflegen. Alle paar Jahre führt die „Brücke“ Alumnitreffen durch. Des Weiteren vermittelt die Brücke Deutsch-Nachhilfekurse an Studierende. „Wir haben nicht in dem Sinne Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene, da die Studenten, die nach Deutschland kommen, 800 Deutschstunden nachweisen müssen, das heißt, sie beherrschen die Grundlagen“, erklärt der Leiter der Einrichtung. Die Studierenden, die Doktorarbeiten oder Semesterarbeiten schreiben, bekommen Unterstützung von fachkundigem Personal, das ihnen bei der Formulierung hilft.

Brücke-Leiter Joachim Sommer (Foto: Larissa Behr) Kontakt zur Brücke nach dem Studium
„Durch die Thematisierung der … Migration in der Öffentlichkeit ist heute alles offener. Damals die Generation war natürlich noch ein bisschen abgeschotteter und da war es besonders wichtig, dass sie (die ausländischen Studenten) so eine Brücke nach außen hatten, um Kontakt zu knüpfen … in Münster“, sagt Joachim Sommer im Februar 2008 über die Gründung. Einige der Studierenden, die bei der Brücke aktiv waren und eventuell auch dort gearbeitet haben, haben es vorbildlich geschafft, diese Kontakte zu nutzen und ein fest integrierter Bestandteil der münsterischen Gesellschaft zu werden. Sie sind Mitarbeiter der Universität oder städtischer Einrichtungen oder haben sich beruflich in Münster niedergelassen. So gibt es zum Beispiel das „Radio Kaktus“, das sich mit der Integration und ausländerrelevanten Themen beschäftigt. Der Gründer des Radios, Herr Molla Demirel, arbeitet noch immer eng mit der Brücke zusammen, wenn er Projekte organisiert.

Brücke-Homepage:
› www.uni-muenster.de/DieBruecke/

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Das Internationale Sommerfest

Fröhlich und bunt, aber auch integrationspolitisch engagiert – so lässt sich die Stimmung auf dem Internationalen Sommerfest beschreiben. Das Internationale Zentrum „Die Brücke“ veranstaltet jedes Jahr in Zusammenarbeit mit der ausländischen Studierendenvertretung (ASV) und dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster das Internationale Sommerfest. Das Ziel dieses Festes ist, den Austausch zwischen den verschiedenen Nationen und Kulturen anzuregen. Annamika, Bilal und Daniel haben das Fest 2008 mit der Kamera festgehalten.

Brücke-Team 2008 (Foto: Judith Kraft) Tatsächlich lockt es jährlich mehr als 2.000 Gäste jeden Alters und aller ethnischer Gruppierungen vor das Schloss. Die vielen Stände ermöglichen dem Publikum, unbekannte Spezialitäten zu probieren, handwerkliche Gegenstände aus fremden Ländern zu bewundern oder sich über die aktuelle und politische Situation in der Welt zu informieren. Von der unbeschwerten Stimmung der Tanz- und Musikgruppen lassen sich die Besucherinnen und Besucher anstecken und nicht selten versuchen sie, die Volkstänze zu imitieren. Auch die Kinder kommen nicht zu kurz bei dem abwechslungsreichen Programm. Alljährlich entführt sie ein Zauberer dann in magische Welten.

Außerdem gibt das Team der Brücke Auskunft über die Projekte und Angebote des Internationalen Zentrums der Universität. Hierbei werden vor allem die ausländischen Studierenden angesprochen, damit sie in Münster einen Anknüpfungspunkt finden. Beratung, Unterstützung und Vertretung finden diese auch bei der ASV, die ebenfalls auf dem Schlossplatz präsent ist.

Das Internationale Sommerfest setzt jedes Jahr einen Akzent auf das Miteinander der verschiedenen Nationen.

Helena Ntikbasani über die Arbeit der "Brücke" Die Studierenden Munzir Mohamed und Petya Nikolova arbeiten bei der "Brücke" Rundgang Internationales Sommerfest

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Interview mit Leyla Askari

„Eines der Projekte, die ich leite, befasst sich damit, ausländischen Studierenden das Radfahren beizubringen!“

Dieses und auch andere Projekte werden von Leyla Askari, die sich seit einigen Jahren in der Brücke als studentische Hilfskraft engagiert, betreut. Bevor die gebürtige Iranerin zur Brücke kam, befasste sie sich kaum mit der Integration vom Immigranten. Heute ist sie, wenn es um Einwanderung und Integration geht, eine gute Ansprechpartnerin, die hilft wo immer sie kann.

Annamika, Bilal und Daniel haben die junge Frau bei dem Interview gefilmt. Dort berichtet sie über ihre Schulzeit und ihr Wirken an der Universität, insbesondere im Internationalen Zentrum „Die Brücke“.

Leyla Askari über ihre Erfahrungen in der Schule Leyla Askari über das Leben an der Universität

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