"Zwangsarbeit in Münster und Umgebung"  
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Chronologie zur Zwangsarbeit

1942

1939-1940 · 1941 · 1942 · 1943 · 1944 · 1945 · 1956-2000

Allgemeine Entwicklung
Entwicklung in Münster
(Grundlage: Kriegschronik Wiemers, ergänzt durch Fachliteratur)
1942
Januar 1942
Slowenische Kriegsgefangene werden in den Zivilarbeiterstatus überführt
Januar 1942
Russische Kriegsgefangenenlager werden an der Halle Münsterland und in Angelmodde errichtet
 
22. Januar 1942
Schwerer Luftangriff auf Münster
Februar 1942
"Ostarbeitererlasse": Überwachung, Diskriminierung und Separierung der osteuropäischen Zwangsarbeiter
Bei Verstoß körperliche Züchtigung, Einweisung in ein Arbeitserziehungslager bzw. KZ oder Todesstrafe
 
Frühjahr 1942
Albert Speer gelingt es, die Organisation der Rüstungswirtschaft zu kontrollieren und effizienter zu gestalten: Ausweitung des Zwangsarbeitereinsatzes
ab Februar 1942
Russische Kriegsgefangene bei der Firma Rincklake, der Zimmerei Geringhoff und der Flugzeugfabrik Ludwig Hansen (hier mindestens 800) beschäftigt
März 1942
Fritz Sauckel wird "Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz" mit diktatorischen Vollmachten: Er vermittelt zwischen den Interessen der (Rüstungs-) Industrie, des Bergbaus, der Wirtschaftsverwaltung und der Rassenideologen
ab März 1942
Kriegsgefangene aus der Ukraine kommen nach Münster
Frühjahr 1942
Beginn der massenhaften Zwangsrekrutierung von Zivilarbeitern in Polen und in den besetzten sowjetischen Gebieten durch das Reicharbeitsministerium in Kooperation mit der deutschen Wehrmacht
In den folgenden 2 ½ Jahren werden etwa 2,5 Millionen Zivilisten aus der Sowjetunion ins Reich deportiert (20.000 Menschen pro Woche)
ab April 1942
Serbische Kriegsgefangene bei den Stadtwerken (Straßenräumung, Müllabfuhr)
ab Frühjahr 1942
Einsatz von KZ-Häftlingen in der Rüstungsindustrie
 
 
ab Juli 1942
Einsatz von Niederländern als Dachdecker
 
August 1942
Franzosen und Frauen aus der Ukraine helfen bei der Evakuierung der Stadtverwaltung aus dem Stadtweinhaus
ab September 1942
"Hauswirtschaftliche Ostarbeiterinnen" zwischen 15 und 35 Jahren werden nach Deutschland geholt
ab September 1942
Niederländer arbeiten bei einer Kolonialwarengroßhandlung in der Aegidiistraße
 
16. September 1942
Schwerer Luftangriff auf Münster
22. September 1942
Infolge des großen Bedarfs an Arbeitskräften befiehlt Hitler auf Drängen Speers und einiger Industrieller, den "leihweisen" Einsatz von KZ-Häftlingen in der Industrie
Oktober 1942
Niederländer bei der Trümmerräumung und Instandsetzungsarbeiten am Roggenmarkt
 
ab Dezember 1942
Armenier beim städtischen Fuhrpark
 
Dezember 1942
Verlegung des französischen Kriegsgefangenenlagers an die Schleuse

Kurz darauf Umzug der Franzosen in das Lager des Hochbauamtes Turnerbad

Russische Kriegsgefangene im Lager an der Schleuse
 
1942/1943
Russische Kriegsgefangene bei der Straßenreinigung und bei der Müllabfuhr

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