Kriegschronik Münster im Ersten Weltkrieg

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1917 - Kriegsgefangene

Lagerleben

Chronikeintrag vom 3. Januar 1917

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vergrößernLagergeld

'Das 'Lagergeld' der Kriegsgefangenen soll nach einer Warnung des Generalkommandos nicht in Verkehr gebracht und von der Zivilbevölkerung nicht in Zahlung genommen werden. Es ist nur für den inneren Verkehr in den Stamm- und Zweiglagern bestimmt. Der Sold wird den Kriegsgefangenen in diesem Ersatzgeld auch deshalb ausgezahlt, damit sie für beabsichtigte Fluchtversuche möglichst ohne gesetzliche Zahlungsmittel sind.'


Chronikeintrag vom 23. Januar 1917

'Ein russischer Kriegsgefangener, der hier wegen Flucht vor das Kriegsgericht gestellt werden sollte, sprang an der Lotharinger Kaserne durch ein Fenster. Er flüchtete bis in die Bauerschaft Kemper, wo ihn der Gärtner Th. Pörtner wieder ergriff.'


Chronikeintrag vom 12. März 1917

'In der Nacht nahm sich auf der städtischen Gasanstalt, wo etwa 40 Kriegsgefangene arbeiten und wohnen, ein Franzose durch Erhängen das Leben.'


Die Schwierigkeit der Militärbehörden und der Presse besteht darin, die Behandlung und Versorgung von Kriegsgefangenen auf der einen Seite positiv darzustellen, auf der anderen Seite, den Eindruck zu vermeiden, dass es den Gefangenen besser ginge, als der Zivilbevölkerung. Es gibt keine Hinweise, dass aufgrund ihrer angeblich besseren Behandlung ein angespanntes Verhältnis zu den Gefangenen besteht. Die Zivilbevölkerung Münsters ist von der Arbeitsleistung der Kriegsgefangenen extrem abhängig. Bereits seit August 1915 leben nur noch 20 % der Gefangenen dauerhaft in Lagern.

Chronikeintrag vom 23. März 1917

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vergrößernKriegsgefangene am Syndikatplatz, vermutlich 1917

'Während für die gesamte Zivilbevölkerung unserer Stadt, rund 90.000 Menschen, zur Zeit dem Handel nur 2.000 Flaschen Wein zur Verfügung stehen, besitzen die Gefangenenlager hier für ihre Insassen rund 9.000 Flaschen und rund 10.000 Liter im Faß. Jedem Gefangenen steht wöchentlich ¼ Liter Wein zu! Die Preise der Weine steigen mit dem Fallen ihrer Menge.'


Chronikeintrag vom 4. Juli 1917

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vergrößernWarnung vor Fluchthilfe, 1917

'Drei französische Kriegsgefangene wurden auf der Flucht vom Lager Wiedenbrück nach Holland hier des Nachts auf dem Servatiiplatz festgenommen. Ein flüchtiger belgischer Zwangsarbeiter wurde an der Schleuse in einem großen Baum versteckt aufgefunden.'


Chronikeintrag vom 17. Juli 1917

'Auf der Flucht wurden zwei russische Kriegsgefangene in der Nähe der Loddenheide, im übrigen Stadtgebiet vier Franzosen und ein Engländer festgenommen.'


Chronikeintrag vom 6. Oktober 1917

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vergrößern Lager I Haus Spital, 1915

'In der Nacht brannte in dem Kriegsgefangenenlager auf Haus Spital ein großer Barackenblock und ein Vorratslager nieder.'



 

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