Kriegschronik Münster im Ersten Weltkrieg

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1917 - Versorgung

Mangel

Die Versorgungslage verschlechtert sich im Kriegswinter 1916/17 dramatisch. Ab Januar 1917 müssen die Kopfrationen auf 5 Pfund pro Woche reduziert werden, bis Juli gehen sie auf 1 Pfund zurück. Wegen der starken Kartoffelverknappung werden Steckrüben als Ersatz an die Bevölkerung verteilt, was diesem Winter die Bezeichnung Steckrüben- oder Kohlrübenwinter einbringt. Die ausgegebenen Rationen unterschreiten das Existenzminimum. Die Brotration liegt vom 16. April 1917 bis 13. August 1917 bei nur 215 Gramm Brot pro Person und Tag. Viele Verbraucher sehen sich genötigt, auf anderem Weg Lebensmittel zu beschaffen – das 'Hamstern', also die als illegal eingestufte Beschaffung von Lebensmitteln bei Bauern im Umland, nimmt große Ausmaße an. Delikte wie das Fälschen und Stehlen von Lebensmittelkarten oder Brotmarken, Schwarzschlachtungen breiten sich aus.

Chronikeintrag vom 21. Januar 1917

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vergrößernZug mit Kriegsmaterial

'Wegen der durch die Transportschwierigkeiten eingetretenen Kohlenknappheit ordnete der Magistrat als Notstandsmaßnahme die Rationierung des Kohlenverbrauchs in der Weise an, daß vom 21. Januar an Kohlen nur gegen Bezugscheine verabfolgt werden dürfen, und daß jeder Haushalt nur einen Bezugschein über einen Scheffel Kohlen erhält. Der geringe Kohlenrest in den Schulen mußte an Lazarette und Krankenanstalten abgeliefert werden. Sämtliche Volksschulen wurden bis auf weiteres geschlossen. Der Eisenbahnverkehr ist stark gestört; fast alle Züge haben stundenlange Verspätung; der Güterverkehr stockt bis auf Heereslieferung und Lebensmittelzufuhr fast ganz. Der Straßenbahnbetrieb wurde um eine Stunde verkürzt.'


Chronikeintrag vom 23. Januar 1917

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vergrößernGartenbauinspektor Faulwetter, 1917

'In einer Versammlung des Vereins selbständiger Gärtner legte der städtische Gartenbauinspektor Faulwetter eindringlich dar, wie ungemein notwendig es im Interesse unseres Vaterlandes sei, daß der Gärtnereibetrieb sich ausschließlich auf die Erzeugung von Nahrungsmitteln einstelle; die städtischen Anlagen würden im kommenden Jahr nur das Notwendigste an Schmuck erhalten können.'


Chronikeintrag vom 6. Februar 1917

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vergrößernKäuferschlange, 1917

'Die allwöchentlich sich vergrößernden 'Polonäsen' und Drängereien der Käufer veranlaßten die Honigkuchenbäckerei Ewers, ihren Verkaufsladen an der Herrenstraße zu schließen und ihre schönen, begehrten, noch dazu brotmarkenfreien Honigkuchen durch eine Anzahl anderer Geschäfte verkaufen zu lassen. Wie groß die Lebensmittelnot ist, konnte man in diesen Tagen auch vor dem Schokoladengeschäft Reichardt-Kakao am Prinzipalmarkt sehen: die Ausgabe von etwas Schokolade führte zu gefährlichem Ansturm, wüstem Gedränge und stundenlangem Warten zahlreicher Kauflustiger.'


Chronikeintrag vom 9. Februar 1917

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vergrößernWarteschlange beim Seefischverkauf, 1917

'Die Nachfrage nach Fischen steigt mit dem Fortschreiten der allgemeinen Lebensmittelknappheit immer stärker. Die Fischverkaufsbude auf dem Syndikatplatz vor dem städtischen Polizeigebäude mußte zweimal polizeiliche Hilfe rufen, weil der Andrang der Käufer zu heftig war und die Fische schon beim Auspacken aus den Körben gerissen wurden.'


Die Masse hungert...

Chronikeintrag vom 9. Februar 1917

'Die Schwierigkeiten wachsen auf der ganzen Linie; die Masse hungert, wird nervöser, unsachlicher, verärgerter und radikaler. Gelingt der U-Bootkrieg nicht, sind wir wohl verloren. An Kartoffeln haben wir nur noch für eine Woche städtischen Vorrat.'


Chronikeintrag vom 16. Februar 1917

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vergrößern'Hamsternde' Kinder, 1917

'Durch die Unregelmäßigkeit, neuerdings auch durch den Ausfall des Schulbetriebes einer ständigen Zucht entzogen, zu Hause zumeist ohne die Aufsicht des im Felde stehenden Vaters aufgewachsen, werden die Jugendlichen merklich unartiger und frecher. Dazu trägt auch das tagtägliche Zusammenholen der rationierten Lebensmittel, das Umherstreichen auf dem Lande zu Hamsterzwecken erheblich bei. Truppweise ziehen Jungens und Mädchen durch die Stadt; lärmend und ausgelassen sammelt sich täglich die ärmere Jugend bei Schrage in der Arztkarrengasse, um die Wurstbrühe abzuholen.'


Chronikeintrag vom 18. Februar 1917

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vergrößernAufruf zum Dörren von Steckrüben

'Wie wir an der Erhaltung unserer Steckrübenvorräte mithelfen können, das sagte die Presse uns durch einen besonderen Aufsatz über das Dörren, das Einkochen und das Einsäuern dieses nunmehr so wichtigen Nahrungsmittels. Flugblätter und Broschüren beschäftigen sich ebenfalls mit diesem sonst so stiefmütterlich geliebten Gemüse oder Futter.'


Chronikeintrag vom 26. Februar 1917

'Wegen des Mangels an Brotgetreide ist die Herstellung von Kuchen in den Brotbäckereien und Brothandlungen verboten.
Für die 70 hiesigen rituell lebenden Juden erfolgt in Zukunft die Versorgung mit Fett von der 'Kriegskommission für rituelle Lebensmittel' in Berlin, wo Pflanzenmargarine rituell hergestellt wird.'


Chronikeintrag vom 27. Februar 1917

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vergrößernMerkzettel zur Brotmarkenausteilung

'Die Lebensmittelnot zeigt sich auch in den immer zahlreicher werdenden Fälschungen der Brotmarken, in den Diebstählen von Brotmarken und betrügerischen Eintragungen auf den Brotkarten. […] Im lieben deutschen Vaterlande leben auf den Brotkarten 4 Millionen Rationierte mehr als in der Bevölkerungsliste.'


Chronikeintrag vom 9. März 1917

'Zum Lobe der Steckrübe, deren bloßes Erwähnen in diesem 'Steckrübenwinter' selbst manchen braven Patrioten in Harnisch bringen konnte, wandte sich die Presse gegen unsinnige Gerüchte, die der Steckrübe die Schuld an Nierenkrankheiten nachsagten und den ausschließlichen Steckrübengenuß dafür verantwortlich machten, daß im hiesigen Zuchthause 70 Gefangene mit geschwollenen Füßen krank darniederlägen. Die gesamte Öffentlichkeit beschäftigt sich mit diesem leider so unentbehrlichen Nahrungsmittel, für das sogar eigene Rezeptbüchlein kostenlos verteilt werden.'


Chronikeintrag vom 15. März 1917

'Die Altbierbrauerei Appels, Neubrückenstraße 12/14, Münsters alkoholische Berühmtheit, hat ihre Wirtsstube geschlossen. Der Bestand an Altbier ist in der ganzen Stadt so gering, daß es bei warmem Wetter in 14 Tagen ausgetrunken ist.'


Chronikeintrag vom 15. März 1917

'Als Folge der Brotrationierung und der allgemeinen Hungersnot sind Brotmarken sehr begehrte Gegenstände des täglichen Lebens geworden. Für kinderreiche Familien bedeutet das Überlassen einer Brotmarke schon ein recht erfreuliches, dankbar begrüßtes Geschenk. Mit Brotmarken wird zwischen den Kindern 'gekungelt', von gewinnsüchtigen Leuten gehandelt. Wiederholt sind auch durch Einbruchsdiebstahl aus den Brotmarkenlokalen große Mengen Brotmarken entwendet worden. Mit mehr oder minder großem Geschick werden unsere Blechmarken nachgemacht.'


Chronikeintrag vom 23. März 1917

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vergrößernSteckrüben-Rezept

'Haushalte, die ihren Kartoffelvorrat entgegen der Rationierungsbestimmung vorzeitig aufgezehrt haben, erhalten hier keine neuen Kartoffeln, sondern als Ersatz Steckrüben.'


Wie tief der Unmut über die schlechte Versorgungslage ist, geht aus dem 'Glaubensbekenntnis' hervor, das zur Zeit des Steckrübenwinters in der Bevölkerung kursiert.

Chronikeintrag vom 1. April 1917

'Der 'Münsterische Anzeiger' wendet sich gegen ein durch Abschreiben vervielfältigtes 'Kriegs-Glaubensbekenntnis eines jeden Deutschen', das besonders unter der Mädchenwelt verbreitet sei und in blasphemischer Weise das katholische Glaubensbekenntnis verhöhne. […]
Ich glaube an die Marmelade, die allgemeine Ernährung des deutschen Volkes und an die Steckrübe, die stammverwandte Genossin, gelitten unter der Zentraleinkaufsgesellschaft, gesammelt und gepreßt, niedergefallen zur Erde, am dritten Tage wieder aufgelesen als Tafeläpfel, von dannen sie kamen als Aufstreichmittel für Deutschlands hungernde Söhne. Ich glaube an den heiligen Profit, an eine allgemeine große Wuchergesellschaft, Gemeinschaft der Hamsterer, Verteuerung des Fleisches und an einen ewigen Kriegszustand. Amen!'


Chronikeintrag vom 16. April 1917

'Die geringen Bestände an Brotgetreide zwangen zu einer Herabsetzung der wöchentlichen Brotmenge für jeden Versorgungsberechtigten von 3 ½ auf 3 Pfund. Gegenüber der Erregung, die in der Bürgerschaft über das Weiterbestehen der Kuchenbäckerei Platz griff, bemerkte der Kriegsausschuß in seinen Mitteilungen wiederholt, daß hier seit langen Monaten den Kuchenbäckern nur ausländisches Mehl zugewiesen worden sei.'


Chronikeintrag vom 27. April 1917

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vergrößern 'Wildpflanzen in der Küche'

'In dieser Zeit allgemeiner Lebensmittelnot bildete Wildgemüse den Gegenstand von Zeitungsaufsätzen, Kochanweisungen und Vorträgen und das Ziel von Führungen, Wanderungen und Sammlungen.'


Chronikeintrag vom 17. Mai 1917

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vergrößernFischfang, 1916

'Während bei der Belagerung unserer Stadt 1534-35 der Fischreichtum in den Stadtgräben von Jan van Leyden, dem genialen Diktator der Lebensmittelversorgung der Wiedertäufer, öffentlich bewirtschaftet worden ist, herrschte im jetzigen Kriege wilder Fischfang in den Stadtgräben, an dem sich auch Soldaten beteiligten.'


Chronikeintrag vom 17. Mai 1917

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vergrößernAusstellung zur Kleidungsproduktion, 1917

'Wie man aus alten Lappen noch brauchbare, nette Kleidungsstücke schaffen kann, zeigte eine Ausstellung derartiger Sachen der Nähstube der Hilfs- und Beratungsstelle.'


Chronikeintrag vom 20. Mai 1917

'Auf dem Gemüsemarkt dagegen herrscht eine derartige Knappheit, daß die Drängerei, Aufgeregtheit, Nervosität, stellenweise auch Frechheit der Käufer von den Gemüsehändlern nicht mehr beschwichtigt werden kann. Nur an Spargel und Stielmus herrscht Überfluß. Schon von den Wagen werden die Sachen gerissen, zum Teil gestohlen. Manche Gärtner kommen wegen der unerquicklichen Marktverhältnisse nicht mehr auf den Markt.'


Totenbekleidung aus Papier

Chronikeintrag vom 22. Mai 1917

'Die Reichsbekleidungsstelle hat verfügt, daß zur Bekleidung der Toten Bezugscheine auf neue Kleidung, Wäsche und Schuhwaren nicht mehr ausgefertigt werden dürfen. Für Totenhemd, Decke und Kissenbezug wird Papierstoff empfohlen, weil die Notwendigkeit, unsere Vorräte zu strecken, den alten Brauch der Totenbekleidung nicht mehr zulasse.'


Chronikeintrag vom 1. Juni 1917

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vergrößernÄpfelvorbereitung zum Dörrvorgang, 1917

'Überaus günstige Witterung brachte zu Anfang dieses Monats einen derartigen Überfluß an Stielmus, Spinat und Spargel, daß er auch durch Dörren in der städtischen Trocknungsanstalt kaum zu bewältigen war. Milch gab es plötzlich so viel, daß den Bauern die seit mehreren Monten polizeilich geschlossenen Zentrifugen zum Privatbuttern wieder freigegeben wurden, weil die Molkereien zuviel Milchzufuhr hatten.'


Chronikeintrag vom 3. Juni 1917

'Zur Behebung des Mangels an Kleingeld gab die Stadt eigene Geldstücke aus Zink von 25 und 10 Pfennigen Wert aus.'


Chronikeintrag vom 22. bis 23. Juni 1917

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vergrößernErntehilfe, 1917

'Als 'Hilfsmannen für die Landwirtschaft' enteten vierzig Schüler des Städtischen Gymnasiums und Realgymnasiums auf dem Gute des Landwirts Herold in Amelsbüren Erbsen für die Stadt Münster ab. Aus der Massenspeise-Küche Schrage wurde ihnen die Mittagskost (60 Liter Massenspeise) zugefahren.'


Chronikeintrag vom 1. Juli 1917

'Mit Unruhen, Demonstrationszügen und Streiks gegen die Lebensmittelnot begann in manchen Orten dieser Monat. In Düsseldorf wurden Hunderte von Geschäften geplündert. Hier blieb es äußerlich ruhig. Gegen Wucherei, Schieberei, Hamsterei und Schlemmerei richtet sich die Wut oder der Zorn der Bevölkerung mehr denn gegen die Notwendigkeit, entbehren, leiden, arbeiten zu müssen. Tag für Tag treiben sich zerlumpte, elende Kinder aus dem Industriegebiet hier herum, gehen mit Säcken auf dem Rücken truppweis von Haus zu Haus um ein Stückchen Brot oder ein paar Kartoffeln betteln und sind schließlich sogar mit einer Brotmarke zufrieden. Auch auf den Straßen halten sie um Lebensmittel an, doch wohl nie um Geld.'


Chronikeintrag vom 4. Juli 1917

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vergrößernWarteschlange am Gemüsemarkt, 1917

'Wegen der Drängerei, Schimpferei, Schlägerei und Dieberei beim Gemüsemarkt unter den Bögen wurde der Gemüseverkauf auf den Domplatz verlegt. Dort wurden die Fuhrwerke zu einer Wagenburg zusammengefahren und zwischen Verkaufsstand und Publikum von Baum zu Baum Ketten gespannt.'


Chronikeintrag vom 4. Juli 1917

'Als auf den Bergen und Hängen des Teutoburgerwaldes, der Haardt und des Sauerlandes die ersten Blaubeeren schwarz wurden, als die Kirschen reiften und die Erdbeeren süß waren, setzte allgemein eine wilde Jagd auf diese Früchte ein.'


Chronikeintrag vom 24. bis 26. Juli 1917

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vergrößernErntehilfe, 1917

'Bei der Bohnenernte haben 30 Schüler des Paulinischen Gymnsiums in den städtischen Rieselfeldern mehrere Tage fleißig geholfen.'


Neben Eigenanbau spielen Konservierung und private Vorratshaltung eine wichtige Rolle in der Selbstversorgung. Wie weit die Ernährungsfrage andere Kriegsthemen in den Hintergrund drängt, zeigt der Eintrag vom 1. August 1917.

Chronikeintrag vom 1. August 1917

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vergrößernBohnenernte, 1917

'Wie im ganzen lieben Vaterlande stand auch hier der Anfang des vierten Kriegsjahres im Zeichen der Fitzebohnen. Es war schwer, irgendwo der stereotypen Formel zu entgehen: Haben Sie schon Fitzebohnen eingemacht?'


Chronikeintrag vom 6. August 1917

'Um die in den Reihen der Munitionsarbeiter eingetretenen Lücken auszufüllen, forderte am 31. Juli in der Universität eine allgemeine Studentinnenversammlung zum Eintritt als Munitionsarbeiterin auf. Am 3. August sind 7, heute 12 Studentinnen von hier zu Munitionsfabriken gefahren; weitere werden folgen.'


In der zweiten Hälfte des Jahres 1917 verschlechtert sich die Versorgungslage noch einmal dramatisch. Die Einheit des Volkes bricht noch weiter auseinander, die Unterstützung der kämpfenden Truppe nimmt ab. Auch in Münster tritt ab Herbst 1917 eine wachsende Anarchie der Lebensmittelversorgung zutage. Der Chronist bemerkt: Es gibt nur noch Idioten und Verbrecher.

Chronikeintrag vom 23. September 1917

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vergrößernZwei 'hamsternde' Frauen, 1917

'Tagtäglich ergießt sich aus den Eisenbahnzügen ein gewaltiger Strom von Hamsterern über das platte Land. Frauen, Kinder und Greise drängen mit Körben und Koffern, Rucksäcken und Handtaschen danach, im Geschwindschritt sich den Vorsprung bei den Bauern zu sichern. In Gruppen oder einzeln wandern die Hamsterleute von Gehöft zu Gehöft bis in den tiefen Abend. Viele übernachten draußen oder in Feldscheunen. Unter der Traglast gebeugt, krumm und ächzend schleppen sich die zigeunerhaft zerlumpten Menschen zum Bahnhof, um dort nicht selten zu erleben, daß all ihr schweres Mühen durch die Beschlagnahme von seiten der Gendarmen vergeblich gemacht wird. Dann ergehen sich voll Haß und ohnmächtiger Wut die müden, abgehetzten, ausgemergelten Leute gegen die Beamten, die auch doch nur ihr Pflicht erfüllen.'


Chronikeintrag vom 7. Oktober 1917

'Die Stadt Essen versucht, unsere Milchzufuhr vom Hümmling, täglich 5000 Liter, an sich zu ziehen mit der Begründung, daß hier noch immer die Kinder von 6-12 Jahren Vollmilch erhalten, während dort sogar oft die Säuglinge ohne Milch seien.'


Chronikeintrag vom 30. Oktober 1917

'Einem Aufruf zur Ablieferung ausgekämmter Haare zufolge brachte die achtjährige Schülerin Erna van Eß, Diepenbrockstraße 21, der Sammelstelle ihren Zopf mit der Erklärung: 'Ich habe vier Brüder im Felde und kann doch nichts, gar nichts für sie tun, als daß ich meine Haare abgebe.'


Chronikeintrag vom 13. Dezember 1917

'Nachdem schon in der vorigen Woche auf der Hollenbeckerstraße eine Frau einem kleinen Jungen ein großes Brot entrissen hatte, nahm auf der Hammer Straße im Abenddunkel eine Frau einem kleinen Mädchen einen Handkorb mit 2 Broten und etwas Geld weg.'



 

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