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Viele Bewohnerinnen und Bewohner des Münsterlandes
wurden nach 1580 vom spanisch-niederländischen Krieg
in Mitleidenschaft gezogen. Die verfeindeten Armeen ernteten
Felder ab, trieben Vieh weg und steckten Höfe in Brand.
Schlimmer wurde es im Dreißigjährigen Krieg
(1618-1648), der mit der Schlacht bei Stadtlohn 1623 im
Münsterland Einzug hielt. Nach langen Besetzungen
durch fremde Mächte war das Land ausgeplündert.
Von den Schäden waren alle Bevölkerungsschichten
betroffen. Manche Wohlhabende wurden arm, und die Armen
gerieten in Überlebensnot.
In den folgenden Jahrhunderten waren die Menschen durch
weitere Kriege und deren Auswirkungen betroffen. Im Ersten
Weltkrieg (1914-1918) kämpften die Menschen an der
"Heimatfront" aufgrund der katastrophalen
wirtschaftlichen Lage um das tägliche Überleben.
Deutschland, abhängig von Importen, war auf einen
langen Krieg nicht vorbereitet. Schon im November 1914
gab es Schwierigkeiten, die Menschen in Münster
mit Kartoffeln zu versorgen. Aufgrund Futtermangels ging
die Milchproduktion zurück. Im zweiten Kriegswinter,
im Januar 1916, wurde in Münster die
Kriegsmilchküche am Neutor eingerichtet.
Bis Kriegsende (Oktober 1918) wurden hier über
15.000 Liter Milch ausgegeben.
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