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Stadtarchiv / Stadt Münster
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Wirtschaftskrisen
Spendenaufruf in der Inflationszeit 1922 [Bildnachweis]
Die angespannte Versorgungslage im Verlauf des Ersten Weltkriegs und in den Folgejahren brachte vielen Menschen Armut und Hunger. Die schleichende Geldentwertung hatte bereits in den letzten Kriegsjahren begonnen, als die Notenpresse zur Finanzierung der Kriegskosten herhalten musste. Bald konnten die Löhne und Gehälter mit dem inflationären Preisanstieg nicht mehr mithalten.
Wie überall in Deutschland spitzte sich auch in Münster die wirtschaftliche Krise 1922/23 weiter zu. Viele Betroffene, besonders ältere Menschen, die von ihren Ersparnissen lebten, stürzte der fast stündliche Verfall der deutschen Mark in akute Not. Um ihren täglichen Lebensunterhalt zu bestreiten, sahen sie sich gezwungen, ihr Hab und Gut zu veräußern. Im Januar 1923 musste das städtische Wohlfahrtsamt über 1000 unterstützungsbedürftige Klein- und Sozialrentner betreuen, für deren Versorgung die Stadtverwaltung bereits in den Vormonaten zu Geld- und Sachspenden aufgerufen hatte.
 
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