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Im christlich geprägten Mittelalter haben in Münster zuerst die Bischöfe, dann
aber auch die Bürgerinnen und Bürger Stiftungen errichtet. Das Siegel des Almosenkorbs
Überwasser, einer von der Bürgerschaft der Pfarrei Überwasser getragenen Einrichtung,
die die Armen der Pfarrei aus Stiftungsmitteln versorgte, zeigt den thronenden Christus mit zum Segnen
erhobener Hand. Nach der Vorstellung der Menschen des Mittelalters war Christus selbst der Ursprung
aller Werke der Nächstenliebe, zu denen auch das Almosengeben gehörte. Die beschädigte
Umschrift lautet (das Fehlende aus anderer Quelle ergänzt):
SIGILLVM SCI SPC SCE MARIE MONAS = Siegel des heiligen Geistes der heiligen Maria zu Münster.
Der heilige Geist war der Patron des Almosenkorbs, die heilige Maria die Patronin der Überwasserkirche.
Klicken Sie "Die Geschichtsquellen" an, so können Sie sich über die Archivalien
informieren, die über die Geschichte des Stiftens Auskunft geben. "Vom Seelenheil zur
Fürsorge" beschreibt die Stiftungsmotivationen der Menschen früherer Jahrhunderte.
"Stiftungswellen" erläutert, warum im Verlauf der Stadtgeschichte mal weniger, mal
mehr gestiftet wurde. "Individuelle Initiativen" stellt Typen von Stifterpersönlichkeiten vor.
"Öffentliche Sicherung" handelt von Recht, Verwaltung und Politik, ohne die kein Stiften,
das ja immer auf Dauer angelegt ist, denkbar wäre.
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