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Stiftungen haben Tradition
Beherbergen
Trösten, Pflegen, Heilen
Aus Kindern werden Leute
Viel Geld: Kapitalstiftungen
Frühe Neuzeit: 1553-1632
In die Moderne: 1688-1768
Zum Stiften anstiften: 1851-1989
 
Stadtarchiv / Stadt Münster
Armut Vom Stiften Offene Armenfürsorge Leben in Armenhäusern Orte der Wohltätigkeit
Viel Geld: Kapitalstiftungen
Drei-Schilling-Stück, 1602 [Bildnachweis]
Die Rückseite dieses Drei-Schilling-Stücks der Stadt Münster aus dem Jahre 1602 trägt die lateinische Umschrift "QVI DAT PAVPERI - NON INDIGEBIT" - Wer einem Armen gibt, wird keine Not leiden.
Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich das Stiftungsverhalten auch in Münster grundlegend. Bereits vor 1600 lässt sich ein Trend zu Stiftungen zugunsten der Armen erkennen. In der folgenden Zeit treten weltliche Zwecke in der Armenfürsorge immer stärker in den Vordergrund. Im Gegensatz zu den mittelalterlichen Sachspenden in Form von Lebensmitteln, Kleidung und Unterkunft gewinnen nun Geldstiftungen an Bedeutung. Nicht selten erhalten bereits bestehende Stiftungen weitere Finanzmittel, um durch diese Erweiterung die Fortdauer zu sichern. So vermachte Gertrud Schade 1553 einen Teil ihres Nachlasses den Hausarmen, darunter Kapitalien im Wert von über 2.000 Gulden, was dem Wert zweier Häuser am Prinzipalmarkt entsprach. Diese Tendenz der Geldstiftungen spiegelt sich auch in der Münzprägung der Stadt. Der Bibelvers "Wer einem Armen gibt, wird keine Not leiden" wirkt wie eine Aufforderung, mit "barer Münze" zu helfen. Seit dieser Zeit ist das Bereitstellen von Kapital die am weitesten verbreitete Form der Zuwendung.
Ein Beispiel hierfür stellt der Rentner Hermann Raven dar, der kurz nach dem Ersten Weltkrieg der Armenkommission 34.500 Mark zur Heilung kranker Kinder stiftete.


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