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Die Geschichtsquellen |
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Testamente Gründungsurkunden Rechnungsbücher Ratsprotokolle
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Testamente
Das Stadtarchiv bewahrt eine große Zahl von Testamenten vor allem aus dem 16. und 17. Jahrhundert auf. In dieser Zeit hatte der Rat auch gerichtliche Aufgaben, so daß Bürgerinnen und Bürger ihre Testamente, wenn sie sie nicht in der Familie lassen wollten, dem Rat zur Ausführungskontrolle übergeben konnten. Diese dem Rat übergebenen Testamente heißen öffentliche Testamente. Leider sind private Testamente im Stadtarchiv nicht überliefert. So ist nicht einmal ihre Zahl bekannt. Das Testament von Anna Bennemans gehört noch einer Epoche an, in der Testatorinnen und Testatoren mehr für religiöse als für soziale Zwecke stifteten. Aber wenig später, um 1570, kehrte sich das Verhältnis um. Seitdem wurde mehr für soziale als für religiöse Zwecke gestiftet. |
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Gründungsurkunden
Eine Gründungsurkunde stand stets am Ende einer kürzeren oder längeren, oft mehrjährigen Gründungsphase. Sie bestätigte und bekräftigte die erfolgte Gründung, die mit der Bereitstellung von Kapitalien oder Immobilien begann und mit der Einrichtung der Institution abgeschlossen wurde. In vielen, aber nicht in allen Fällen sind die Institutionen der Armenfürsorge direkt durch Stifterpersönlichkeiten ins Leben gerufen worden. Manche, wie die Lamberti-Elende, waren Gemeinschaftsstiftungen der Bürgerinnen und Bürger eines Kirchspiels, die Geld zusammenlegten, um ihr Vorhaben zu verwirklichen. Die großformatige Urkunde wurde vom Stadtsekretär mit Tinte auf Pergament geschrieben. Bürgermeister und Rat garantierten die Echtheit der Urkunde durch Anhängen des großen Stadtsiegels. |
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Rechnungsbücher
Die Dom-Elemosine war die Almosenstiftung der "Domherren" am St.-Paulus-Dom. Sie war um 1400 durch eine Stiftung des Domherrn Lubbert von Rodenberg gegründet worden. Im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts haben sehr viele Domherren Stiftungen getätigt, die in der Dom-Elemosine verwaltet wurden. Da die einzelnen Stiftungen voneinander getrennt blieben, sind die Einnahmen und Ausgaben der Stiftung des Lubbert von Rodenberg durchgängig als erste verzeichnet worden. In dem in Latein geführten Rechnungsbuch der Dom-Elemosine von 1576/77 zum Beispiel lautet die Überschrift der ersten Seite der Ausgaben: "Exposita de huiusmodi suprascriptis Receptis, Et primo ad Eleemosynam D[omi]ni Lubberti de Rodenborch Canonici" (Ausgaben der in solcher Weise oben beschriebenen Einnahmen, und erstens zum Almosen des Herrn Kanonikers Lubbert von Rodenberg). Es folgen die Eintragungen über die Ausgaben für die Armen. |
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Ratsprotokolle
Der jährliche Ertrag der Stiftung in Höhe von 50 Reichstalern läßt ein Stiftungskapital von 1000 Reichstalern errechnen. Dies entsprach dem Wert eines größeren Wohnhauses. Über die Stiftung der Hoeckenmeckerschen ist sonst nichts bekannt. Das Testament wurde nicht beim Rat, sondern - wie es im Protokolleintrag heißt - bei den Provisoren des Aegidiikirchspiels aufbewahrt. Ein genauerer Stiftungszweck ist nicht genannt. Möglicherweise hat das Testament keine exakteren Angaben enthalten, wie es auch von anderen Fällen bekannt ist, so daß die Stiftungsverwalter über die Mittelvergabe nach eigenem Ermessen entscheiden konnten. |
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