Auch bei den Ausgrabungen in der Stubengasse kam eine kleine Anzahl Tierknochen zutage, die anhand ihrer Fragmentierung als Speisereste zu erkennen sind. Mehr als die Hälfte des Materials stammt von Rindern, mengenmäßig gefolgt von Schweinen und den kleinen Wiederkäuern Schaf und Ziege. Diese Tierarten spielten als Fleisch- und Milchlieferanten eine bedeutende Rolle. Die Größe der Knochen verrät, dass es sich bei den Rindern um wesentlich kleinere Rassen handelt als bei den heutigen Tieren. Schulterhöhen von um 1m waren die Regel, heutige Rassen erreichen dagegen bis 1,50m.
Wusste man die Tiere zu ihren Lebzeiten optimal für die Bedürfnisse des Menschen auszunutzen, so verwendete man auch ihre toten Körper auf effektive Art. Hornzapfen, Metapodien und abgesägte Gelenkenden, die an der Stubengasse geborgen wurden, zeugen davon. Wichtigster Rohstoff des knochenverarbeitenden Handwerks waren die Metapodien, die Langknochen der unteren Beinregion der Rinder. Zur handwerklichen Verarbeitung eignen sie sich besonders durch ihre symmetrische und gerade Form und die Schlachter konnten leicht auf sie verzichten, da sie nur von sehr wenig Fleisch umgeben sind. Hornzapfen sind Abfall produkte. Sie blieben übrig, wenn die sie umgebenden zylindrischen Hornscheiden entfernt und unter Hitze einwirkung aus gerollt, gepresst und z. B. zu Laternen scheiben oder Kämmen weiter verarbeitet wurden.