Wegen der geringen Reserven an kriegswichtigen Rohstoffen bedarf es ständiger Sammlungen an Altmaterial oder gar der Beschlagnahmung der benötigten Materialien für die Produktion von Kriegsausrüstung, um die Produktion von Kriegsgerät wie Waffen oder Versorgungsgegenständen für Soldaten zu ermöglichen.
'Mit Rücksicht auf den hohen Bedarf an Füllstoff für Strohsäcke forderte der Magistrat die Bürger und Behörden auf, sämtliches Zeitungspapier zu sammeln und an die Kasernen abzuliefern, damit aus diesem Papier die Strohsäcke gefüllt werden.'
'Die städtische Metallsammelstelle für Kupfer, Messing und Reinnickel wurde geschlossen. Für die Rohstoffversorgung der Kriegsindustrie hat manche Familie unersetzliche Erbstücke geopfert, wurde mancher schöne Haushaltsgegenstand abgeliefert, darunter insgesamt rund 5.000 Mörser aus Messing oder Bronze.'
'Im Interesse der Rohstoffversorgung wurde der Bestand an alten, nicht mehr gebrauchten Tauen in den Schulen aufgenommen.'
'In 2 Monaten sind rund 21.000 Kilogramm Papier zum Füllen von Schlafsäcken abgeliefert.'
'Auf Anordnung des Stellvertretenden Generalkommandos fand eine Sammlung von Altgummi statt. Sie brachte 530 ½ Kilogramm Fahrraddecken, Schläuche, Absätze u.ä. zusammen.'
'Wegen des Mangels an Gummi wurde im Interesse des notwendigen Fahrradverkehrs im ganzen Reiche jede Benutzung von Fahrrädern mit Gummibereifung zu Vergnügungsfahrten und Sportzwecken verboten.'
'Am Vormittag befaßte sich im Stadtverordnetensitzungssaale einer Versammlung unter dem Vorsitze des Oberbürgermeisters mit der Schaffung einer Goldankaufsstelle […]. Ein Aufruf wendet sich an die Mitbürger und Mitbürgerinnen in Stadt und Land, Goldgegenstände aller Art, Schmuck und Münzen, auch Edelsteine im Interesse der Stärkung des Goldbestandes unserer Reichsbank zur Goldankaufsstelle im Rathause zu bringen. Dem Einlieferer wird zur bleibenden Erinnerung an die große Zeit ein Gedenkblatt ausgehändigt.'