Münster in Westfalen
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1914 - Soldaten
Liebesgaben und Spenden
Mit zahlreichen propagandistisch angelegten 'Liebesgaben'-Spendenaktionen unterstützen die Daheimgebliebenen - die 'Heimatfront' - die kämpfenden Soldaten. Zu den Liebesgaben zählen Nahrungs- und Genussmittel, Bekleidung, sogar eine Kriegsbücherei.
Chronikeintrag vom 6. August 1914
Produktion von 'Liebesgaben': Socken stricken für Soldaten, 1914
'In einem Aufrufe an die Mitbürger bitten der Ortsverein vom Roten Kreuz und der Vaterländische Frauenverein die Bürgerschaft um Geldspenden, damit sie ihre großen Aufgaben erfüllen können, die ins Feld ziehenden Truppen zu laben, bei der Pflege der Verwundeten und Kranken zu helfen, für die Familien der Krieger zu sorgen und Liebesgaben ins Feld zu senden; außerdem ergeht die Bitte um persönliche opferbereite Dienstleistungen.'
Chronikeintrag vom 12. September 1914
Sammelbehälter für 'Liebesgaben', 1914
'Eine erfolgreiche Anregung zur Liebestätigkeit bietet seit einigen Tagen eine vor dem Sentenzbogen aufgestellte, mit dem Roten Kreuz versehene große Trommel, durch deren Einschnitt Zigarren und Zigaretten, Schokolade, Ansichtskarten, Pfeifen und Geldstücke wandern.'
Chronikeintrag vom 15. September 1914
Wagenkolonne mit 'Liebesgaben', 1914
'Nachdem aus den beiden hiesigen Abnahmestellen freiwilliger Gaben für das VII. Armeekorps (Steinfurterstr. 11 und Alter Steinweg 17/18) zu Anfang dieses Monats bereits eine Ladung Liebesgaben an die Sammelstelle in Wesel abgeliefert war, sind zwei Eisenbahnwagen für unsere Dreizehner ins Etappengebiet abgegangen: über 150.000 Zigarren, 20.000 Zigaretten, große Mengen Tabak, über 5 Zentner Schokolade, große Mengen anderer Lebensmittel, Tausende von Hemden, Strümpfen, Fußlappen und anderen wollenen Bekleidungsstücken.'
Chronikeintrag vom 29. September 1914
Liebesgabenverein der Kirchengemeinde Kinderhaus, 1914
'Die Kriegsfürsorge trägt immer schönere Früchte. Ein Aufruf des Magistrats, Liebesgaben für unsere im Felde stehenden Landsleute zu spenden, hat solchen Erfolg gehabt, daß gestern und vorgestern bei der Annahmestelle im Rathause mehr abgeliefert wurde, als in die vorgesehenen 500 Pakete verstaut werden konnte.'
Chronikeintrag vom 23. Oktober 1914
Soldaten verladen 'Liebesgaben', 1914
'Die schöne Sitte der Stadtverwaltung, von hier ausrückenden Ersatzmannschaften Pakete mit Wollsachen, Tabak usw. für ihre bereits im Felde stehenden Kameraden mitzugeben, wird regelmäßig wiederholt.'
Chronikeintrag vom 6. Dezember 1914
Wohltätigkeitsbasar im Schloss
'In Rücksicht auf die Kriegszeit hat der Musikverein in diesem Winter zum erstenmal seit vielen Jahren das Cäcilienfest ausfallen lassen und als Ersatz dafür im Rathause ein außerordentlich stark besuchtes Wohltätigkeitskonzert zum Besten unserer Feldtruppen und der Familien der Hoboisten der Dreizehner gegeben.'
Eintrag vom 25. Dezember 1914
'Liebesgabe': Kriegsbücherei, 1914
'Ins Feld hatte die Stadtverwaltung 2.396 Weihnachtspakete im Werte von 12.000 Mk. geschickt. Eine Flut wärmster, tiefstgefühlter Dankschreiben war die Antwort.'
