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Stiftungen haben Tradition
Beherbergen
Trösten, Pflegen, Heilen
Aus Kindern werden Leute
Zur Heirat eine Aussteuer
Das Studium finanzieren
Waisen aufnehmen
Ins Handwerk helfen
Jüdische Jugend fördern
Viel Geld: Kapitalstiftungen
 
Stadtarchiv / Stadt Münster
Armut Vom Stiften Offene Armenfürsorge Leben in Armenhäusern Orte der Wohltätigkeit
Zur Heirat eine Aussteuer
Eine junge Magd, Figur der astronomischen Uhr im Dom [Bildnachweis]
Margareta tor Lynden schuf 1538 die erste bürgerliche Kapitalstiftung in Münster, die nicht als Zustiftung in eine bestehende Stiftung eingebracht wurde, sondern unter der Verwaltung durch den älteren Kirchenprovisor der Aegidiipfarrei und den älteren Bürgermeister selbständig blieb. Sie wurde später als Stiftung Zurlinden durch den Rat verwaltet. Zweck der Stiftung war es, aus einem Kapital von vermutlich 340 Goldgulden (was dem Wert eines Hauses mittlerer Größe entsprach) jährlich einer jungen Frau durch eine Aussteuerbeihilfe in Höhe von 17 Gulden das Heiraten oder mit diesem Geld einem Jungen die Lehre oder einem jugendlichen Kleriker die Lateinschule zu ermöglichen. Die Förderung der jungen Frauen steht an erster Stelle und hatte den Vorrang.
Wesentlich mehr gab 1546 der sehr vermögende Domherr Melchior von Büren. Aus einem Kapital von 2000 Goldgulden sollte der jährliche Ertrag von 100 Gulden wie folgt verteilt werden: Verschiedene Klostergemeinschaften der Franzikaner-Observanten in Westfalen erhielten zusammen 40 Gulden, die übrigen 60 Gulden sollten an heiratswillige junge Frauen und an sogenannte Hausarme (in ihrem eigenen Haus lebende Arme) verteilt werden. Wenn man annimmt, dass von den 60 Gulden die Hälfte in die Aussteuerbeihilfen ging, so standen aus der Stiftung Melchiors von Büren jährlich 30 Gulden, hingegen aus der Stiftung Zurlinden vielleicht nur alle drei Jahre 17 Gulden für Aussteuerbeihilfen zur Verfügung.


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